Netzwerkfragmente – Scanplus Ulm Frankfurt
Die Arbeit Netzwerkfragmente ist eine langfristig angelegte Bildinstallation, welche aus quadratischen Bildern (1m x 1m) besteht. Die Bilder werden an die Wände verschiedener Räume wie überdimensionierte Pixel eines Bildrasters gehängt, sodass sie in ihrer Gesamtheit die Struktur eines Netzwerkes abbilden.
Mit dem Wort „Netzwerk“ assoziiert man eher etwas Anonymes, man denkt an eine große Struktur, die im Hintergrund wirkt. Dazu steht im Widerspruch das Wort „Fragment“, welches in den einzelnen Bildern den Blick auf den bruchstückhaften Ausschnitt lenkt. In dieser Arbeit bedeutet das Fragment die Nahsicht auf einen einzelnen Menschen, eine bestimmte Situation oder einen Ort. In der Gesamtheit der Installation gibt es einzelne Werkgruppen zu verschiedenen Themen wie zum Beispiel zur Arbeitswelt in einzelnen Unternehmen, zum Internet, zu Verkehrsnetzen oder natürlichen und sozialen Netzwerken. Die Gesamtheit der Bilder zeigt Strukturen unserer Lebenswelt, das einzelne Bild zeigt Details dieser Struktur.
Die hier abgebildeten Gemälde entstammen einer Werkgruppe aus den Jahren 2007 und 2008, die Menschen des IT Unternehmens ScanPlus in ihrer Arbeitsumgebung zeigt. Zu den Anforderungen dieses Auftrages gehörte, die Menschen darzustellen, die hinter all diesen technischen Dienstleistungen stehen. Den Namen Netzwerkfragmente hatte ich dem Gesamtprojekt schon früher gegeben, allerdings passte er für diese Werkgruppe und diesen Netzwerkdienstleister perfekt. Durch den Wunsch des Unternehmens in den Bildern Menschen zu zeigen, kamen wir gemeinsam schnell zu dem Schluss, die Mitarbeiter in ihrer Arbeitsumgebung zu porträtieren.
Jeder Mitarbeiter, der Lust hatte, konnte mitmachen und bald hatte ich eine ganze Reihe von geeigneten Szenen fotografiert.
Bei der malerischen Umsetzung der Bilder wurde mir schnell klar, dass ich den fragmentarischen Charakter in dieser Werkgruppe nicht aufrecht erhalten konnte, weil viele der porträtierten Menschen voller Vorfreude auf Ihre Bilder waren. In diesem Fall war es mir wichtiger, respektvoll das Wesen jedes einzelnen Mitarbeiters zu zeigen, als das fragmentarische Grundkonzept der gesamten Reihe durchzuhalten. Auch die Tatsache, dass diese Bilder dauerhaft in den Unternehmensräumen hängen, gebot einen achtsamen Umgang mit den Menschen. Deshalb sind diese Bilder eher klassische Porträtstudien geworden als experimentelle Fragmente auf der Grenzlinie zwischen Abstraktion und Figürlichkeit.
Gleichwohl zeichnen sie, als Ausschnitte der Arbeitssituation der einzelnen Mitarbeiter, in ihrer Gesamtheit ein Bild dieses Unternehmens.
Diese Werkgruppe ist an den Unternehmensstandorten Ulm und Frankfurt dauerhaft installiert.
25 Bilder, 100 cm x 100 cm, Öl auf Leinwand, 2007 - 2008 |